Die Abegg-Stiftung-Professur für die Geschichte der textilen Künste wurde im Jahre 2009 am Berner Institut für Kunstgeschichte begründet. Gegenstand sind die textilen Künste, deren Objekte immer wieder mediale, geographische, epochale und disziplinäre Grenzen überschreiten. Diese, dem textilen Medium inhärente, Eigenschaft ermöglicht der Abteilung sich in Lehre und Forschung interdisziplinär zu bewegen und dabei die globalen Verflechtungen textiler Objekte zu beleuchten (vom frühen Mittelalter bis in die Gegenwart). Seminare und Vorlesungen thematisieren die Herstellung, Verwendung, Wahrnehmung sowie die Inszenierung und Zirkulation textiler Objekte in ihren jeweiligen kulturellen Kontexten und führen in die Geschichte, Theorie und Historiographie der Textilforschung ein.
Studium
Das Masterprogramm Kunstgeschichte mit Schwerpunkt Geschichte der textilen Künste schliesst an ein Bachelor-Studium der Kunstgeschichte an. Es vermittelt vertiefte Kenntnisse der spezifischen medialen Eigenarten, technischen Bedingungen und gestalterischen Möglichkeiten der verschiedenen textilen Künste und soll die Studierenden dazu befähigen, Methoden der wissenschaftlichen Untersuchung und der Diskussion textiler Kunstwerke selbständig – auch im Team mit Restaurator:innen oder Techniker:innen und mit Wissenschaftler:innen anderer Disziplinen – anzuwenden. Die vielfältigen Verbindungen der textilen Künste zu anderen Gattungen, namentlich zu den verschiedenen Disziplinen des Kunsthandwerks, werden thematisiert; die Studierenden gewinnen so eine Vorstellung von Funktion und Bedeutung textiler Artefakte in den unterschiedlichsten Ensembles sowie in der Reflexion durch die Bildmedien.
Exkursionen und Museumspraktika stellen einen wesentlichen Teil des Studienprogramms dar; sie ermöglichen die Untersuchung und Diskussion von Originalen und fördern einen professionellen Zugang zu Fragen der Erhaltung, Präsentation und Vermittlung textiler Artefakte. Die Zusammenarbeit mit Museen und die Teilnahme an interdisziplinären und internationalen Forschungsprogrammen und wissenschaftlichen Veranstaltungen wird nachdrücklich unterstützt.